Canon EOS 800D - Praxistest am Mikroskop
Als Nachfolgemodell der Canon EOS 760D wurde im April 2017 die DSLR Canon EOS 800D auf den Markt gebracht.
Ein wichtiger Aspekt für den Einsatz am Mikroskop ist das Display. Hier punktet die Kamera mit einem um 180 Grad schwenkbaren, um 270 Grad drehbaren TFT LCD Monitor mit einer Diagonale von 7,7 cm (3,0‘‘), der als Touchscreen ausgeführt ist. In Hinblick auf Ergonomie und Effizienz ist dies ein großer Vorteil im Vergleich zu starren Displays.
Hier haben wir die Kamera mittels unserer LM Digital Adapter mit planachromatischer Optik auf einem Zeiss Fototubus montiert. Gerade bei Verwendung der Geräte in dieser Kombination zeigt sich die Praktikabilität des schwenkbaren Displays.
Die Canon EOS 800D wiegt betriebsbereit – also ohne Objektiv – 531 g. Da in der Mikrosopie ohnehin nur der Body benötigt wird, ist genau dieses Gewicht von Interesse. Für die Montage am Okulartubus ist zwar eine noch leichtere Kamera – wie beispielsweise die Canon EOS 200D – etwas geeigneter, doch auch die EOS 800D lässt sich mithilfe unserer LM Adapter problemlos am Okulartubus montieren. .Durch ihren modularen Aufbau sind unsere Adapterlösungen äußerst flexibel und können relativ kostengünstig auch auf andere Mikroskopmarken umgebaut werden.
Die Kamera verfügt über einen APS-C Sensor mit 24 Megapixel. Die Rechenleistung des Prozessors reicht für maximal 6 Serienbilder pro Sekunde. Die Bilder können in JPEG und RAW abgespeichert werden. Mittels Bluetooth-, WLAN- und NFC- Schnittstelle kann die Verbindung zu anderen Geräten aufgenommen werden. Der AV-Ausgang ist ein HDMI-Ausgang Mini. Bei Videoaufnahmen steht maximal eine Auflösung von Full-HD zur Verfügung. Wer eine höhere Auflösung (4K) haben will, sollte zu einer Sony Alpha 7R II oder 7R III greifen greifen.
Die ISO-Einstellmöglichkeit von ISO 100 bis ISO 25.600 macht die Kamera auch für lichtschwache Aufnahmen (Fluoreszenz!) geeignet. Sie rangiert damit wie die EOS 80D im Mittelfeld.
Alle wichtigen Basisfunktionen für den Einsatz am Mikroskop werden unterstützt, z.B. die manuelle ISO-Anpassung oder das Wegschalten der automatischen Ausschaltfunktion. Letzteres ist von besonderem Interesse, wenn ein Netzteil-Batterie-Adapter in Betrieb ist, der den kamerainternen Akku entlastet, oder für längere Präsentationen.
Wir haben die Kamera mit der bewährten und gratis im Lieferumfang der Kamera enthaltenen Canon Utility Software auf dem PC getestet.
Die Kamera wird problemlos gefunden.
Mittels Live View können nun unterschiedliche Einstellungen durchgeführt werden:
- 180 Grad-Drehen der Ansicht (da das Bild am Mikroskop normalerweise umgekehrt dargestellt wird).
- Ein Weißabgleich ist mittels Pipette durchführbar. Dazu klickt man einfach auf den weißen Hintergrund.
- Die ISO Einstellung lässt sich nicht nur direkt am Kameradisplay, sondern praktischerweise auch über die Canon Utility Software durchführen
- Auch Belichtungskorrektur und Helligkeitsabgleich können über die Software gesteuert werden.
- Durch Anzeige des Live View-Bildes und Nutzung des Lupenfunktions-Button (zum Scharfstellen mit der Auswahl 1x, 5x und 10x) lässt sich bequem die optimale Schärfe einstellen.
Die Fotos werden direkt auf der Festplatte abgelegt, wobei der Zielordner auch manuell gewählt werden kann:
Als Zusammenfassung finden Sie hier noch einmal alle Schritte als Video:
Folgende Schritte sind zu sehen:
- Kamera wird erkannt
- Auswahl "Remote shooting"
- Auswahl "Live View"
- Das Objekt wird zurecht gerückt
- Zoom 5x - scharfstellen
- ISO Einstellungen
- Helligkeit einstellen
- diverse Einstellungen (z.B.: Speicher-Zielort)
- Informationen über das Programm
- drehen
- Foto auslösen
Alles in allem ist die Software äußerst übersichtlich und einfach zu bedienen.
Neben der Canon EOS Utiltiy Software hat Canon auch eine App im Angebot. Mit der Smartphone Camera Connect App haben wir am Tablet gearbeitet. Auch hier wird die Kamera – deren WLAN-Funktion wir zuvor aktiviert haben - sofort gefunden.
Das Auslösen mit dem Tablet funktioniert einwandfrei:
Auch eine ISO Einstellung kann durchgeführt werden.
Im Menü finden sich weitere Optionen, wie Bildrotation, Live-View Rotation bzw Spiegelung sowie Vergrößerung und Touch AF.
Fazit:
Dank der ausgezeichneten Canon Utility Software ist die neue Canon EOS 800D am Mikroskop hervorragend einsetzbar. Mit der Canon Camera Connect App ist auch das Arbeiten mit Smartphone und Tablet interessant geworden. Die Kamera verfügt über alle wesentlichen Funktionen für gelungene Mikroskopie-Aufnahmen. Lediglich eine HDR-Funktion im Menü fehlt - wer 4K- Videoaufnahmen machen möchte, sollte eher zu Kameras wie der Sony Alpha 7R II oder 7R III greifen.
Neue LM Digital-Adapter für: Canon EOS R3 / Canon EOS R6 Mark II / Canon EOS R8 / Canon EOS R5 / Canon EOS R6 / Canon EOS R / Canon EOS Ra (Astro) / Canon EOS RP / Canon EOS R7 / Canon EOS R10 / Canon EOS 1D X Mark III / Canon EOS 1D X Mark II / Canon EOS R100 / Canon EOS 1D X / Canon EOS 90D / Canon EOS 5D Mark IV / Canon EOS 6D Mark II / Canon EOS M6 Mark II / Canon EOS 250D / Canon EOS 850D / Rebel T8i / Canon EOS 6D / Canon EOS M200 / Canon EOS 5DS R ( without low-pass filter) / Canon EOS 80D / Canon EOS M50 Mark II / Canon EOS 5DS / Canon EOS M50 / Canon EOS 70D / Canon EOS 200D / Canon EOS 800D / Rebel T7i / Canon EOS 77D / Canon EOS 5D Mark III / Canon EOS 60D / Canon EOS 750D / Rebel T6i / Canon EOS 760D / Rebel T6s / Canon EOS 5D Mark II / Canon EOS 1D Mark IV / Canon EOS 7D Mark II / Canon EOS 600D / Rebel T3i / Canon EOS 650D / Rebel T4i / Canon EOS 700D / Rebel T5i / Canon EOS 2000D / Rebel T7 / Canon EOS 7D / Canon EOS 550D / Rebel T2i / Kiss X4 Digital / Canon EOS 1300D / EOS Rebel T6 / Canon EOS 4000D / Canon EOS 100D / Canon EOS 50D / Canon EOS 1200D / EOS Rebel T5 / EOS Kiss X70 / Canon EOS 1100D / Rebel T3 / Canon EOS 1D Mark III /