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Kameraempfehlung: Welche Kamera ist für den Einsatz am Mikroskop am besten geeignet?

Spiegelreflexkameras (DSLR) und spiegellose Systemkameras (DSLM) mit Wechselobjektivfassung liefern eine sehr hohe Bildqualität zum günstigen Preis

Das MICRO TECH LAB Team investiert sehr viel Zeit in das Testen von digitalen Kameras für den Einsatz am Mikroskop. Die Ergebnisse aus diesen Überprüfungen stellen wir in Form von Testberichten unseren Kund:innen und Leser:innen kostenlos zur Verfügung. Auf unserem aktuellen Kameraranking bewerten wir die Kameras. Wenn Sie gerne individuell betreffend Kamerawahl beraten werden möchten, kontaktieren Sie uns.

Wir bieten für eine große Anzahl von Digitalkameras, wie zum Beispiel spiegellose Systemkameras (DSLM), handelsübliche DSLR, Mikroskopspezialkameras, Highspeedkameras, Industrie-C-Mount Kameras, Kameras mit Wechselobjektivfassung  und Mikroskop-C-Mount-Kameras Adapterlösungen für die Anbindung an Mikroskopen an.   

Für anspruchsvolle Aufgaben (Fluoreszenzmikroskopie, Low Light, Slow Motion, ...)  und eine Top-Aufnahmequalität empfehlen wir aktuelle spiegellose Systemkameras oder Spiegelreflexkameras mit Vollformatsensor. In diesen leistungsfähigen Kameras kommt die modernste Technik zum Einsatz.

Auch im Preissegment unter 1000 Euro ist die Auswahl groß. Diese Kameras sind hervorragend für die Mikroskopie geeignet, zudem befindet sich oft auch eine Software zum Steuern von PC, Mac oder Smartphone im Lieferumfang.

Wegen ihrer schlechten Eignung für die Mikroskopie empfehlen wir derzeit keine Kompaktkameras.

Für den Einsatz am Mikroskop sind folgende Merkmale von großer Bedeutung:

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Arbeit am Mikroskop ist die Kompatibilität mit Steuerungs-Softwares. Canon und Sony bieten jeweils eine sehr praktische und leicht handzuhabende Software für PC/Mac zur Steuerung mit Live Bild-Anzeige an, die im Preis der Kamera enthalten ist, bei Nikon muss die Software gesondert erworben werden (Kostenpunkt etwa 150 Euro)

Übersicht über die verschiedenen Kameramodelle und Preisklassen:

A) Kameras am Gebrauchtmarkt

1) sehr günstige ältere DSLRs am Gebrauchtmarkt: unter 300 Euro

Auch ältere DSLR Modelle, die man bereits sehr günstig auf dem Gebrauchtmarkt erhält, sind gut geeignet für die Anwendung in der Mikroskopie. Wichtig ist, dass die Kameras einen guten Sensor sowie Live View-Modus mit Lupenfunktion hat und über den Computer steuerbar ist.

Canon: EOS 40D (2009) , EOS 50D (2008), EOS 60D (2010), 500D (2009), 550D (2010) , 600D (2011), 650D (2012), 700D (2013), 1000D (2008), 1100D (2011), 1200D (2014), 1300D (2016)

Nikon: D7000 (2010), D7100 (2013)

Sony: Alpha 5000 (unterstützt kein Live View bei Remote Software!) (2014)

2.) Gebrauchte Qualitätskameras bis 1.000 Euro
Wer sich auf die Suche macht, kann sogar bei hochqualitativen Vollformatkameras am Gebrauchtmarkt Schnäppchen finden.

Canon: EOS RP (2019), EOS R (2018), EOS 6D (2013)
Sony: Alpha 7 II (2015), Alpha 7S (2014), Alpha 7R II (2015)
Nikon: D800 (2012)

B) Neue Kameras

3.) Günstige Kameras im Preissegment bis 400 Euro bzw 650 Euro

Für Basisaufgaben liefern auch ältere, günstige Einsteigerkameras mit großem APS-C-Sensor, z.B. die Canon EOS 2000D  (2018) / 4000D (2018) (diese Modelle verfügen über kein bewegliches Display) tolle Ergebnisse und sind betreffend Sensorqualität den meisten C-Mount Kameras überlegen.

Mittelklassekameras wie zum Beispiel die Canon EOS 250D (2019)800D  (2017)/ R50 (2023) oder R100 (2023), die Sony Alpha 6000 (2014), Alpha ZV-E10 (2021) mit hochwertigem APS-C Sensor und beweglichem Display bekommt man für unter 650 €. Auch Panasonic und Olympus bieten mit der Panasonic Lumix G DMC-G70 (2015) oder der Lumix DMC-G81 (2016) bzw. der Olympus OM-D E-M10 IV (2020) interessante Kameras in dieser Preisklasse.

4.) Mittleres Preissegment bis 1000 Euro

Canon:EOS RP (2019),  850D (2020), EOS R10 (2022)

Nikon: D7200 (2015), Z30 (2022), Z50 (2019), Z fc (2021), D610  (2013),  D800 (2012)

Sony: Alpha 6100 (2019), Alpha 6500 (2016), Alpha 6400 (2019), Alpha 7II (Vollformat; 2015)

5.) Gehobenes Preissegment zwischen 1000 und 2000 €

Canon: EOS 80D (2016), EOS 90D (2019), EOS 6D II (2017), EOS R (2018), EOS R6 (2020), EOS R7 (2022), EOS R8 (2023)

Nikon Z5 (2020), Z6 (2018), Z6II (2020)

Sony Alpha 6600 (2019), Alpha 6700 (2023), Alpha 7C (2020), Alpha 7III (2018) 

6) Top Kameras, Profi-Modelle mit Vollformat Sensoren ab 2000 €

Nikon: Z-Serie (Z7) (2018), Z8 (2023), Z9 (2021), D850 (2017)

Canon: EOS 6D Mark II (2017), EOS 5D Mark IV (2016), EOS R5 (2020), EOS R3 (2021), EOS R6 II (2022)

Sony: Alpha 9 (2017), Alpha 9 II (2019), Alpha 9 III (2024), Alpha 7S II (2015), Alpha 7S III (2020), 7R (2013)/ 7R II (2015), Alpha 7R III (2018), Alpha 7R IV (2019), Alpha 7RV (2022), Alpha 1 (2021), Alpha 7C II (2023)

7.) Spezial-Rubrik: Filmen von 4K / 6K / 8K Videos

Insbesondere für Langzeit-Aufnahmen in 4K- bzw. sogar 6K-Auflösung werden spezielle Kameras verwendet. Aus zolltechnischen Gründen besitzen nämlich die meisten günstigen und älteren DSLR- und Systemkameras eine künstliche Limitierung der Aufnahmezeit von 30 Minuten. Folgende Kameras eignen sich ausgezeichnet auch auf dem Mikroskop:

Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K und 6K (4K Variante ab ca. 1.300 Euro) (2019)
GoPro Hero 7 Black (2022)
RED Scarlet Kamera 
Panasonic Lumix DC-GH5 (ab ca. 1.200 Euro) (2021)

Folgende spiegellose Systemkameras haben eine 8K Videofunktion und sind damit eine interessante Alternative zu Profi-Filmkameras.
Canon: EOS R5 (2020)
Sony: Alpha 1 (2021), Sony Alpha 7RV (2022)
Nikon Z9 (2021)

8.) Spezial-Rubrik: preiswerte Zeitlupenkameras

Folgende Kameras sind für den Einsatz für Zeitlupeneffekte (Slow Motion) am Mikroskop geeignet. Ausschlaggebend sind die aufgenommenen Bilder pro Sekunde (fps)

9.) Kompatible Kameras für Focus Stacking mit der Helicon Remote Software

Mithilfe eines motorisierten Stativs und einer kompatiblen Digitalkamera lassen sich vollautomatisch große Bildstapel von über 100 Einzelbilder bequem aufnehmen. Für diese Aufgabe empfehlen wir die leistungsfähige Helicon Software. Die Software ist für PC (Windows) und Mac IOS verfügbar. Sie besteht aus zwei Modulen.

Die Helicon Remote Software steuert das Stativ ( Z-Achse) und die Kamera. Sowohl die Kamera als auch das Stativ werden vom Computer aus mithilfe der Live Bild-Anzeige gesteuert. Nach Aufnahme des Bildstapels werden die Einzelfotos mit Helicon Focus weiterverarbeitet. Damit lässt sich die Bildqualität erheblich steigern und das Ausgabefoto besitzt eine unglaubliche Tiefenschärfe.

Eine große Anzahl von Kameras ist kompatibel zur Helicon Remote Software.Eine Liste der kompatiblen Kameras finden Sie hier: https://www.heliconsoft.com/supported-cameras/

Für unsere hauseigenen digitalen Spezialmikroskope (LM Makroskop und LM Fotomikroskop)  empfehlen wir den motorisierten Schlitten von Stackshot in Kombination mit der Helicon Software.

01.01.2015 Update:27.04.2024