Mikroskopfotos mit der spiegellosen Systemkamera Sony NEX-6
Bereits seit einigen Jahren entwickelt Sony erfolgreich spiegellose Systemkameras und bringt diese auch regelmäßig auf den Markt.
Aufgrund der geringen Kameragröße und des Gewichts wären diese Kameras auch interessant für den Einsatzbereich der Mikrofotografie, speziell bei leichten Mikroskopen ohne Fototubus. Aus diesem Grund waren wir schon gespannt auf die Weiterentwicklung in diesem Kamerasegment von Sony nach den bereits von uns getesteten Modellen NEX-3 und NEX-5.
Positioniert ist die Sony NEX-6 zwischen der Sony NEX-7 und der Sony NEX-5R. Sie besitzt ein schlankes, hochwertiges Gehäuse aus Kunststoff, das sehr gut verarbeitet ist. Die Bedienung orientiert sich eher an ambitionierte Anwender, die gerne eigene Einstellungen vornehmen. So gibt es beispielsweise zwei unbeschriftete Tasten, deren Funktion jeweils auf dem Bildschirm nachzulesen ist. Mit nur 340 gr ohne Objektiv gehört die Kamera ohne Zweifel in die Kategorie "Fliegengewicht".
Das Display (921.000 Bildpunkte) auf der Rückseite wirkt mit seinen drei Zoll (Bilddiagonale) sehr groß. Es lässt sich um 90° nach oben und ca. 45° nach unten klappten, leider ist es nicht dreh- und schwenkbar und auch nicht berührungsempfindlich. Die Farbwiedergabe am Display ist aber sehr gut. Neu ist ein elektronischer Sucher, Wifi und ein Moduswahlrad.
In unserem Anwendungsgebiet wird der elektronische Sucher nicht benötigt. Üblicherweise arbeitet man in der Mikro- und Makrofotografie über das Display bzw. im Idealfall über einen externen Monitor oder über einen HD-Fernseher via HDMI Port, da auch die kleinsten Details optimal abgebildet werden sollen.
Der Kamerasensor (APS-C) ist mit 16 Megapixel im Vergleich zur Sony NEX-5 (14 Megapixel) größer geworden. Die ISO Sensibilität liegt bei 100 bis 3.200 automatisch und manuell kann man zwischen ISO 100 und 25.600 einstellen. Serienbilder sind sehr schnell (9 Bilder pro Sekunde). Die Farbtiefe ist 36 Bit. Video-Aufnahmen sind in Full-HD-Auflösung möglich (1.920 x 1.080 Pixel). Die Bildwiederholrate kann man zwischen 50 und 25 Vollbildern pro Sekunde wählen.
Die Sony NEX-6 ist sehr schnell auf einem Mikroskop montiert, wobei wir LM Adapterlösungen sowohl für eine Lösung über das Okular als auch über einen Fototubus für alle gängigen Mikroskope anbieten. Mithilfe der Lupenfunktion im Live View Modus kann man das Mikroskopfoto sehr gut scharf stellen.
Bis jetzt gibt es bei Sony Kameras keine Möglichkeit, diese über PC mittels Livebild zu steuern und auch die Aufnahmen direkt auf der Computerfestplatte abzulegen. Ähnlich wie es bei den Mitbewerbern Nikon und Canon möglich ist. Mit der neuen WLAN Funktion bei der Sony NEX-6 kommt bei uns die Hoffnung auf, dass das Live Bild der Kamera doch vom Tablett (iPad) verfolg- und steuerbar ist.
Das App "Play Memories Mobil" ist schnell gefunden und installiert im Appstore. Bevor die Kamera mit dem Tablett kommunizieren kann, muss allerdings das Netzwerk eingerichtet werden. Wir verwenden in unseren Netzwerken auch Sicherheitsgründen sehr lange Passwörter. Die Eingabe langer Passwörter auf dem Tastaturfeld ohne Touchscreen ist sehr mühsam. Ganz nachvollziehbar ist für uns nicht, warum die Sony NEX-6 kein Touchscreen hat, die Sony NEX-5R hingegen schon. Bei Kameras in diesem Preissegment und mit diesen Funktionen erwartet man ein Touchscreen-Display.
Die Kamera hat einen einfachen Internet-Browser integriert, daher kann man Apps direkt aus dem Netz nachladen über das Menu "Play Memories Camera Apps". Sony bietet einige Apps für die Sony NEX-6 an. Auch ein Fernsteuer-App ist dabei, wie wir gehofft hatten. Sofort wollen wir es installieren und schon kommt die nächste Hürde:
Zuvor muss man einen Sony Account am Computer oder Tablet mit Registrierung unter Angabe von Daten zur Person eröffnen. Haben wir natürlich umgehend gemacht. Die WLAN Passwörter sind dann wiederum über eine Eingabe auf der Kamera einzutippen. Hier macht sich das Fehlen des Touchscreen-Monitors bemerkbar. Aus sicherheitstechnischen Gründen haben wir sehr lange Passwörter gewählt und die Eingabe dieser auf der Kamera ohne Touchscreen war mehr als lästig. Nach erfolgreicher Eingabe auf der Kamera wird die Applikation geladen und - wir erleiden erneut einen Rückschlag mit folgender Fehlermeldung:
Nach mehrmaligen Versuchen, mussten wir schließlich ziemlich entnervt aufgeben.
Fazit:
Die Kamera an sich ist sehr gut verarbeitet und Sony hat seinen Schwerpunkt bei dieser Serie verstärkt auf den Outdoorbereich gelegt. Dort kann man die Kamera sehr gut einsetzen. Für den Einsatz am Mikro- und Makroskop hingegen ist sie durch das Fehlen einer Fernsteuersoftware über PC leider nur bedingt empfehlenswert. Die optische Qualität der Kamera ist zweifellos gut, aber andere Kameras sind wesentlich einfacher zu bedienen und zudem noch steuerbar vom PC aus. Das WLAN-App leidet noch an diversen Kinderkrankheiten und als "Nex Generation Kamera" fehlt definitiv ein Touchscreen-Display. Wir sind auch der Meinung,dass die "Zwangsregistriergung" zur Nutzung der Apps deren Anwendung unnötig erschwert.
29.01.2014
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