Sony NEX-5 und Sony NEX-3 in der Mikroskopie
Mit den beiden Kameramodellen Sony NEX-5 und Sony NEX-3 schafft Sony einen gelungenen Einstieg in den derzeitigen Trend zu kleinen, spiegellosen Systemkameras. Zur Hauptzielgruppe zählen Anwender, denen die Bedienung von digitalen Spiegelreflexkameras zu kompliziert ist, die aber eine höhere Bildqualität wünschen, die ihnen Kompaktkameras nicht liefern können.
Technische Eckpunkte:
- 14,2 Megapixel
- Spiegel- und verschlusslos (keine Vibrationen und Verwacklungen)
- Sensor im APS-C-Format
- Live View – Ausgabe auf HDMI Port
- Full HD Videos (Sony NEX-5)
- AVCHD- und MP4- Speicherformat
Spiegellose Systemkameras erleichtern das Fotografieren in vielerlei Hinsicht. Ihre Größe entspricht der von Zoomkompaktkameras (die Sony NEX-5 Kamera beispielsweise wiegt gerade mal 287g!), mit dem großen Vorteil, dass man Wechselobjektive und anderes Systemzubehör, wie Blitzgeräte etc. verwenden kann. Die erzielte Bildqualität kann sich durchaus mit jener der deutlich größeren digitalen Spiegelreflexkameras messen und auch die kreativen Funktionen, kommen jenen der größeren und teureren Systeme schon sehr nahe.
Mit ihren 14,2 Megapixel sind die Sony NEX-5 und die Sony NEX-3 sehr gut für anspruchsvolle Aufgaben in der Mikroskopie geeignet. Das Fehlen des Spiegels erhöht zudem die Bildqualität, da es durch das Auslösen zu keinerlei Vibrationen und somit Verwacklungen kommt.
Sie besitzen weiters ein sehr gutes Auflösevermögen, vergleichbar mit der Olympus E5. Praktisch ist außerdem, dass die gedrehten Videos Full HD-Auflösung haben und wie Camcorder ein AVCHD-Speicherformat, allerdings ist dies nur bei der Sony NEX-5 möglich. Die Ausgabe des Live View kann in HD Qualität über einen HDMI-Port erfolgen. Dadurch kann man moderne HD-, LCD- oder Plasmamonitore voll auszunützen. Die Kameras weisen eine Reihe weiterer nützlicher Features auf, wie zum Beispiel das „Anti-Motion-Blur“, ein Tool gegen Unschärfe. Es zeichnet in kurzer Folge sechs Fotos auf und verrechnet diese dann miteinander. Das kann von großem Vorteil sein, wenn man bewegte Objekte fotografieren möchte. Die Schärfentiefe selbst kann durch einfaches Drehen des Einstellrades reguliert werden, die Kamera wählt dann selbst die geeignete Blende.
In der Mikroskopie sehr hilfreich ist die Lupenfunktion, die man wahlweise 7- oder 14-fach auswählen kann. Diese Funktion macht erst die exakte Schärfeneinstellung möglich. Das Mikroskopiefoto am Ende des Berichts wurde mit der Lupenfunktion 14-fach gemacht.
Die Sony NEX-5 bietet die Möglichkeit, ein Live View Bild direkt an einem HD-tauglichen Monitor oder sogar Beamer (für Vorlesungen und Vorträge) über die HDMI-Schnittstelle auszugeben. Dies ist besonders von Vorteil, wenn mehrere Personen zusammen arbeiten und über das Präparat diskutiert wird.
Für das Fotografieren am Mikroskop würden wir uns noch eine Remote Control Software (tethered shooting) wünschen, die eine Fernsteuerung direkt vom PC aus möglich macht. So muss man sich entweder mit dem Selbstauslöser der Kamera begnügen oder was wir empfehlen, die passende Fernbedienung dazu kaufen.
Zum Arbeiten am Mikroskop benötigt man kein Objektiv. Hier taucht eine kleine Hürde auf, die man aber mit einer kleinen Einstellungsänderung im Menü leicht umgehen kann. Schraubt man nämlich das Objektiv ab, so meldet das Display „Objektiv kann nicht erkannt werden. Bringen Sie es ordnungsgemäß an.“ (Cannot recognize lens. Attach it properly.)
Lösung:
Wählen Sie im Menü die Einstellung (Setup) aus.
In diesem Menüpunkt aktivieren Sie den Punkt „Auslöser ohne Objektiv“.
Nach erfolgreicher Aktivierung dieses Menüpunktes erscheint folgender Text auf der Kamera:
Nun steht dem Fotografieren am Mikroskop nichts mehr im Weg! Dieses Foto wurde mit der 14-fach Lupenfunktion gemacht. Da das Display nicht die gleiche Bildpunkteanzahl hat wie der der Sensor, ist es von Vorteil, wenn man mit der Lupenfunktion einen bestimmten Teil des Präparats herauszoomt.
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Fazit:
Kleine, handliche, bedienungsfreundliche Kamera, die für die Mikroskopie sehr gut geeignet ist. Punktet durch ein sehr hohes Auflösevermögen, einen großen Sensor, Lupenfunktion und die Möglichkeit, HD Videos zu produzieren! Die Kamera bietet zudem die Möglichkeit, ein Live View Bild direkt an einem HD-tauglichen Monitor über die HDMI-Schnittstelle auszugeben. Das ist derzeit nicht selbstverständlich bei digitalen Systemkameras. Einziges Manko ist die derzeit noch fehlende Remote Control Software.
Stand: 20.01.2011
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