Anwendungsbeispiel: Versteinerte Ammoniten unter dem Mikroskop - die Kombination aus LM Makroskop und moderner digitaler Spiegelreflex- oder Systemkamera ermöglicht professionelle digitale Fotodokumentation bei schwachen Mikroskopvergrößerungen
Ammoniten sind trotz ihrer schneckenähnlichen Form nah mit den Tintenfischen verwandt. Es gab sie ab dem Devon und sie starben am Ende der Kreidezeit (vor ca. 65 Mio. Jahren) gemeinsam mit den Dinosauriern aus. Sie existierten damit insgesamt 350 Millionen Jahre und waren eine der arten- und formreichsten Tiergruppe der Erdgeschichte. In unserem Anwendungsbeispiel haben wir Aufnahmen von einem etwa 6 cm breiten versteinerten Ammoniten gemacht. Die Größe der Schale ausgewachsener Tiere liegt meist zwischen 1 und 30 cm - wir haben es hier also mit einem eher kleinen Exemplar zu tun.
Fossilien als Präparate in der Mikroskopie stellen eine Herausforderung für der Fotografie dar: Ihre plastische Struktur mit geringen Helligkeitsunterschieden und ihre Größe verlangen eine spezielle Aufnahmetechnik. Mit dem LM Makroskop lässt sich das Präparat mit der schwächsten Vergrößerung (3x) formatfüllend am Foto abbilden - keine Selbstverständlichkeit, da bei vielen Stereomikroskopen der Vergrößerungsbereich (ohne Vorsatzlinse) erst bei etwa 10x beginnt. Damit ist es unmöglich, das ganze Präparat auf einem Foto abzubilden. Durch den modularen Aufbau unserer LM Makroskope ist es jedoch möglich, die Vergrößerung zu variieren.
Um die Tiefenschärfe noch weiter zu erhöhen, arbeiten wir mit der Fokusstacking Technik: Dafür haben wir einen Bildstapel von etwa zehn unterschiedlich fokussierten Einzelbildern aufgenommen, welchen wir danach Focus Stacking-Software "Helicon Focus" weiterverarbeitet haben. Durch den zentrischen Strahlengang unseres LM Makroskopes und seinen kurzen Arbeitsabstand ergibt sich ein hohes Auflösungsvermögen.
Ganz wichtig ist auch die optimale Beleuchtung. Wir haben daher sogar drei LED Spots mit Schwanenhals und Diffusor ausgestattet und seitlich um das Präparat positioniert. Durch die seitliche Positionierung werden Strukturen im Präparat besser sichtbar und das Objekt ist gleichmäßig ausgeleuchtet.
Wir haben für unsere Aufnahmen eine Nikon Spiegelreflexkamera D850 verwendet. Mit ihrem hochauflösenden Vollformatsensor mit 45MP und ihrem hohen Dynamikumfang im schwachen Vergrößerungsbereich kann die Kamera hier ausgezeichnet ihre Stärken ausspielen.
24.04.2020