


Makro extrem: Frische, geschnittene Kiwischeibe mit einer Schichtstärke von etwa 2 mm unter dem Mikroskop
Die Kiwi (Actinidia deliciosa) ist eine faszinierende Frucht mit einer komplexen Anatomie und interessanten Strukturen, die sie zu einem beliebten Fotoobjekt machen.
Das spannende Fotoobjekt haben wir mit unseren beiden Geräten LM Makroskop und Fotomikroskop mit hochauflösenden Mikroskop-Objektiven fotografiert. Mit diesen auf Mikro- und Makrofotografie optimierten Geräten ist es möglich, klassische Mikroskopobjektive und Spezialobjektive mit spiegellosen Systemkameras und digitalen Spiegelreflexkameras zu verwenden.
Mikroskopobjektive zählen zu den leistungsfähigsten optischen Objektiven für die fotografische Abbildung kleinster mikroskopisches Strukturen, da sie für maximales Auflösungsvermögen und Lichtstärke entwickelt worden sind. Der Angabe der numerischen Apertur (NA) ist die wichtigste Kennzahl zur Angabe des Auflösungsvermögen.
Für eine höhere Tiefenschärfe haben wir die Focus stacking Technik verwendet und einen Bildstapel mit etwa 10-20 Einzelfotos aufgenommen, den wir mit der Helicon Software weiterverarbeitet haben. Den Bildstapel haben wir mithilfe eines motorisierten Stativs unter Verwendung des sehr beliebten Stackshot Schlittens erstellt. Damit wurde die Objektiv-Kameraeinheit in der Z-Achse bewegt. Für die Durchlichtbeleuchtung haben wir eine LED-Leuchtplatte verwendet. Damit wird das ganze Präparat durchstrahlt und Strukturen innerhalb der 2 mm dicken Schicht werden sichtbar gemacht.
Als Kamerasystem haben wir zwei unterschiedliche Instrumente eingesetzt, nämlich zum einen eine ältere Nikon Spiegelreflexkamera D610 (Baujahr 2014) mit Vollformatsensor, zum anderen eine spiegellose Systemkamera von Canon R5 (Baujahr 2023). Die Nikon D610 ist schon über zehn Jahre alt, der Bildsensor mit 24 Megapixeln liefert dennoch einen hohen Dynamikumfang für hochqualitative Fotos.
Wunderschöne grüne, ästhetische Fotos:
Das satte, leuchtende Grün bildet einen starken Kontrast zu den Kernen und dem mit Strängen und Fasern durchzogenen weiß-grünlichen Fruchtfleisch. Die äußere Schale der Kiwi ist dünn und braun, oft mit feinen, haarigen Texturen bedeckt. Die Schale, die das Innere der Frucht schützt, bildet einen deutlichen Kontrast zum leuchtend grünen Fruchtfleisch und den schwarzen Samen.
Bild: Kiwischeibe, Übersichtsaufnahme mit LM Makroskop und Nikon D610, Stackshot, Helicon Software, Bildstapel aus 20 Einzelbildern:
Wir haben vom Präparat sowohl in Längs- als auch in Querrichtung dünne Scheiben mit etwa 2 mm Dicke heruntergeschnitten. Viel dünner schafft man es mit einem Küchenmesser nicht, da sonst die Scheibe leicht zerfallen würde. Auch die Kerne mit einer Größe von 1-2 mm erschweren den Vorgang erheblich. Zur Lagerung und zur Positionierung wurde die Kiwischeibe in eine Petrischale gelegt.
Bild: Übersicht dünne Kiwischeibe in einer Petrischale mit weißer LED-Hintergrundbeleuchtung
Bild unten: Übersichtsaufnahme einer in Längsrichtung geschnittenen Kiwischeibe. Bei dieser Aufnahme wurde das Präparat direkt auf die Leuchtplatte gelegt, daneben ein gewöhnliches Lineal mit Millimeterrasterung. Die Kaiser LED-Leuchtplatte ist ausreichend groß, damit finden auch große Präparate genug Platz.
Sollte eine Dokumentation notwendig sein, kann für eine spätere Kalibrierung der Messsoftware ein gewöhnliches Lineal am Bildrand positionieren werden. Damit können Bilddetails exakt vermessen werden.
Für diese Aufnahme haben wir eine ältere Vollformatkamera Nikon D610 in Kombination mit dem LM Makroskop eingesetzt, hier ausgestattet mit einem Nikon F-Mount-Bajonettanschluss.
Anwendungsbeispiel: LM Fotomikroskop, LED Leuchtplatte und zwei Stück LED-Spots
Bei diesen Anwendungsbeispiel haben wir das Stativ mit einem motorisierten Stackshot Schlitten ausgestattet. Um den Aufnahmevorgang zu automatisieren, haben wir die leistungsfähige Helicon Remote Software verwendet, die sowohl die Kamera als auch das motorisierte Stativ steuert. Damit kann die Kamera-/Objektiveinheit in Z-Achse vom Computer aus bewegt und automatisiert ein größerer Bildstapel von fokussierten Einzelbildern aufgenommen werden.
Anwendungsbeispiel: LM Makroskop Stativ mit Stackshot-Schlitten, direkte Montage über das Kameragehäuse. Mit dieser Montagevariante lässt sich je nach gewünschter Vergrößerung oder Bildfeldgröße das Objektiv schnell wechseln.
Sowohl Kamera als auch Stativ haben wir mit einem handelsüblichen USB-Kabel mit der Stackshot-Steuereinheit verbunden. Am Computer kann mit der Helicon Software das Live-View-Fenster angezeigt und auch alle Einstellungen von Kamera und Stativ durchgeführt werden. Auch die beiden Fokusendpunkte können bequem vom Computer aus eingestellt werden.
Nach der Aufnahme des Bildstapels kann die Verarbeitungssoftware Helicon Focus gestartet werden. Damit werden die Einzelfotos weiterverarbeitet und zu einem perfekten Bild zusammengesetzt.
Darstellung von den Kernen und Fruchtfleisch:
Als nächstes haben wir das LM Weitfeld Fotomikroskopmodul genommen, um Strukturen in einer höheren Vergrößerung darzustellen. Als Beleuchtung dient diesmal eine LED-Durchlicht-Einheit.
Die kleinen Kerne befinden sich mitten im gründlichen, milchig-glasigen Fruchtfleisch. Kleine, faserige Strukturen verstärken das Fruchtfleisch. Kleine Fäden führen zur Basis der Kerne, um sie während der Wachstumsphase mit Nährstoffen zu versorgen.
Bild: Kiwischeibe, Detailaufnahme bei 30x Mikroskopvergrößerung, LM Weitfeld Fotomikroskop, Stackshot, Helicon Software, Bildstapel von 20 Einzelbildern
Bild unten: Detailaufnahme der Kernanlagen im polarisierten Licht (Durchlicht). Gut zu sehen sind die fasrigen Strukturen im Fruchtfleisch. Die Kernoberfläche mit ihrer dreidimensionalen Struktur ist sehr dunkel dargestellt.
Bild unten: Detailaufnahme der Kiwischeibe. LED-Beleuchtung in einer Kombination von Durch- und Seitenlicht, LM Weitfeld Fotomikroskop, 100 fache Mikroskopvergrößerung, Canon EOS R5
Bild unten: Detailaufnahme Kiwiquerschnitt, LED Durchlicht, Polarisation
Bild unten: Detailaufnahme Kiwiquerschnitt, LED Durchlicht / Dunkelfeld