Nikon DS-Ri2: Hochauflösende Mikroskopkamera mit Vollformat-Sensor überzeugt auf allen Mikroskopen!
Mit dieser Kamera war Nikon der erste Kamerahersteller, der seine eigenen leistungsfähigen Sensoren endlich auch in Mikroskopkameras eingebaut hat. Die Kamera ist deutlich leistungsfähiger als vergleichbare C-Mount Kameras und kann ausgezeichnet mit der Nikon Mikroskop Software NIS gesteuert werden. Über den Nikon F-Mount Bajonettanschluss lässt sich die Kamera optimal mit unseren Adapterlösungen betreiben.
Nikon ist schon seit Jahrzehnten ein führender Kamerahersteller und entwickelt eigene hochwertige Bildsensoren für digitale Spiegelreflexkameras und spiegellose Systemkameras. Diese Erfahrungen und Technologie im eigenen Mikroskopiebereich auch einzusetzen und dem Anwender das Potenzial aktueller Sensoren nicht vorzuenthalten, ist naheliegend.
Die große Stärke der Kamera Nikon DS-Ri2 ist die Verflechtung mit dem leistungsfähigen Softwarepaket NIS in Kombination mit motorisierten und kodierten Nikonmikroskopen. In dieser Kombination kann die Kamera ihre Stärken ausspielen und rechtfertigt den Kaufpreis von etwa 10.000 €. Zu diesem Preis kommen allerdings noch die Kosten der Mikroskopsoftware NIS, abhängig vom Funktionsumfang, hinzu.
Nikon hat für seine Mikroskope auch eine Adapterlösung mit optischem Faktor 2.5x im Programm. Soll die Kamera mit anderen Spezifikationen oder Mikroskopen anderer Marken verwendet werden, bietet LMscope individuelle, kundenspezifische Adapterlösungen. Für eine Mikroskop-Kamera-Kombination können wir in der Regel mehrere Adapterlösungen mit unterschiedlichen Spezifikationen anbieten - von der Weitfeld-Adapterlösung bis hin zu einer Adapterlösung zur Steigerung der Gesamtvergrößerung mit Faktoren bis 10x. Unsere fokussierbaren Adapterlösungen ermöglichen einen individuellen Abgleich zwischen Fototubus und Okulartubus. Weiters beinhalten sie die Option zur Integration zusätzlicher Filtersysteme (Polfilter, Graufilter, UV Filter....) und zusätzlicher optischer Blenden zur Bildverbesserung. Durch das modulare Adaptersystem kann der LM-Adapter je nach individuellen Anforderungen abgestimmt werden und erweitert somit den Einsatzbereich des Mikroskopes.
Hauptmerkmale der Kamera:
- Großformatiger CMOS-Sensor aus der SLR Technik
- Vollformatsensor mit einer Größe von 36,0 x 23,9 mm
- Hochauflösende 16.25-Megapixel Aufnahmen
- Auflösung von bis zu 4908 x 3264 Bildpunkten
- Darstellung von Livebildern: 1636 x 1088 mit bis zu 45 fps; 4908 x 3264 bis zu 6 fps
- Lichtempfindlichkeiten von ISO200 bis ISO12800
- Niedriges Bildrauschen
- Objektivanschluss: F-Mount
Die Profi Vollformat-Mikroskopkamera Nikon DS-Ri2 kann mithilfe unserer LM Mikroskop Adapter an den unterschiedlichsten Mikroskopen, also nicht nur an Nikon-Geräten, betrieben werden. Wir bieten für eine große Anzahl von Mikroskopen (Labormikroskope, Stereomikroskope) und Makroskopen die passende Adapterlösung an. Die eigens für dieses Sensorformat optimierte Weitfeld-Adapterlösung liefert ein großes Bildfeld ohne Randabschattung.
Die Kamera haben wir mit unserem LM Makroskop, unserem Photomikroskop und einem klassischen Labormikroskop getestet. Als Objekt konnten wir einen geschliffenen Eisenmeteoriten betrachten. Mit unserem LM Makroskop verschaffen wir uns einen guten Überblick - das Foto zeigt ein Bildfeld von 30 mm Breite:
Das folgende Bild haben wir mit unserem LM Photomikroskop und der Nikon DS-Ri2 gemacht.
Präparat-Info: Widmanstätten-Strukturen sind vorwiegend in meteoritischem Material nachweisbare, charakteristische Strukturen, die sichtbar werden, wenn Eisenmeteoriten poliert und mit methanolhaltiger Salpetersäure angeätzt werden.
Durch das relativ hohe Eigengewicht der Kamera von 1200 Gramm empfehlen wir grundsätzlich den Einsatz am Fototubus des Mikroskopes, da dieser für die Montage von Kameras konzipiert ist.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die Kamera am Okulartubus einzusetzen. Wir bieten auch hier die passenden Adapterlösungen an. Zur Montage muss ein Okular entfernt werden.
Diese Variante liefert eine ebenso hohe Bildqualität wie über den Fototubus. Durch das höhere Eigengewicht der Kamera ist es sinnvoll, die Kamera separat abzustützen.
In der Nikon DS-Ri2 Kamera kommt wie in einer digitalen Spiegelreflexkamera ein großformatiger Vollformatsensor zum Einsatz. Dadurch kann die Bildqualität im Vergleich zu klassischen C-Mount Kameras mit kleinen Sensoren deutlich verbessert werden. Die Kamera punktet mit hohem Auflösevermögen, großem Dynamikumfang und hoher Lichtempfindlichkeit.
Das folgende Foto zeigt einen Sensorvergleich zwischen dem Vollformat (36x 24mm) der DS-Ri2 und einem Standard C-Mount Kamerasensor mit 1/2", wie er bei Mikroskopkameras üblich ist. Der Flächenunterschied ist enorm. Durch die viel größere Sensorfläche der DS-Ri2 kann die Einzelpixelfläche trotz höherer Sensorauflösung größer sein - das steigert Dynamikumfang und Lichtempfindlichkeit.
Im Folgenden haben wir die schon einige Jahre alte DS-Ri2 (Jahr 2012) einer spiegellosen Systemkamera Nikon Z7 aus dem Jahr 2018 gegenübergestellt. Der Vergleich ist nicht ganz fair, aber von der Nikon Mikroskopkamera gibt es noch keine aktualisierte Version mit modernster Nikon-Technik.
Beide Kamerasysteme verwenden dasselbe Sensorformat, nämlich 36mm x 24mm. Die Nikon Z besitzt einen einige Jahre moderneren Nikon Sensor und bietet dadurch deutlich mehr Leistungsreserven. Der größte Unterschied ist aber, dass die Nikon Mikroskopkamera DS-Ri2 keinen Schlitzverschluss zur Belichtungssteuerung besitzt. Unserer Einschätzung nach ist das ein Nachteil, da die Kamera bewegte Objekte nicht so scharf abbilden kann. Der Schlitzverschluss schützt den Sensor vor weiterer Belichtung und die Daten können in Ruhe ausgelesen werden. Aktuelle digitale Spiegelreflex- und spiegellose Systemkameras unterstützen beide Modi: den elektronischen Verschluss und die Steuerung der Belichtungszeit mithilfe des Schlitzverschlusses.
Im Bild unten ist die Oberseite der Kamera mit Anschlüssen für Stromversorgung und Datenaübertragung (USB) zu sehen:
Die Kamera kann mit dem schnellen USB3 Datenkabel mit dem Computer verbunden werden. Mithilfe der leistungsfähigen Nikon NIS Mikroskopie Software kann die Kamera bequem vom Computer aus mit Live-Bild-Anzeige gesteuert werden. Die Software bietet einen großen Funktionsumfang betreffend Bildbearbeitung, Bildoptimierung und Vermessung. Weiters besteht auch die Möglichkeit, auf motorisierten Nikon Mikroskopen ein automatisches Focus Stacking zu betreiben. Das gute Ineinandergreifen von Software und Hardware ist die Stärke dieser Kamera, was natürlich auch seinen Preis hat.
Im Folgenden stellen wir mithilfe einiger Screenshots die sehr leistungsstarke NIS Mikroskop Software vor:
Nach der Software-Installation gibt man an, welche Kamera man verwenden möchte. Dadurch kann die Kamera von der Software direkt angesteuert werden.
Dann gibt man den notwendigen Zoomfaktor an, damit ein großes Bildfeld im Live-View-Fenster angezeigt wird. Für das Sensorformat ist 2,5x optimal.
Die Software bietet umfangreiche Vermessungstools an. In der Mikroskopie ist das ganz besonders interessant:
Auch Messgitter können eingeblendet werden:
Hier möchten wir einen kurzen Überblick über die wichtigsten Menüfunktionen geben:
Unter "File" findet sich der Unterpunkt Import/Export.
Der zweite Menüreiter "Edit" beinhaltet folgende Befehle:
Menüreiter "Calibration":
Menüreiter "Image":
Im Menüreiter "Measure" finden sich diverse Vermessungstools (Länge, Winkel, etc.):
Menüreiter "Mask":
Menüreiter "View"
Was uns bei der Nis Software fehlt, ist eine Importfunktion direkt von aktuellen digitalen Spiegelreflexkameras (dies betrifft sogar die hauseigenen Nikon Modelle!). Es besteht aber die Möglichkeit, einzelne Fotos, die in einem Ordner abgelegt sind, zu importieren. Damit kann man parallel zur NIS Software auch die Steuersoftware von Nikon-Kameras (zum Beispiel Camera Control2) laufen lassen und so zügig mit dieser Software arbeiten.
DS-Ri2 versus digitale Spiegelreflex- und spiegellose Systemkameras
In Kombination mit motorisierten Nikon-Mikroskopen und dem Nikon Softwarepaket NIS lässt sich die Kamera, wie erwähnt, sehr gut nutzen. Die komfortable Nutzung und hohe Automatisierung der unterschiedlichsten Abläufe sind ebenso Stärken des Nikon-Systems wie ein qualifizierter Vertriebspartner, der auch den Support durchführt. Das hat natürlich seinen Preis. Für den Massenmarkt werden digitale Spiegelreflex- und spiegellose Systemkameras millionenfach produziert und unterliegen einem sehr schnellen Innovationszyklus: Etwa alle 2-3 Jahre kommt eine verbesserte Kameratechnik auf den Markt. Durch die hohen Stückzahlen kann der Kamerapreis niedrig gehalten werden, trotzdem kommt die modernste Kameratechnik zum Einsatz. Diese sorgt für einen hohen Dynamikumfang, Lichtempfindlichkeit und hohe Bildpunkteanzahl. Je nach Anwendung besteht die Möglichkeit, sich aus unterschiedlichen Marken das gewünschte Modell auszusuchen. In der Regel wird vom Kamerahersteller auch eine Basissoftware zum Steuern der Kamera vom PC, Mac,Tablet bzw. Smartphone aus angeboten. Damit kann die Kamera bequem vom Computer aus ferngesteuert werden. Für zusätzliche Tools wie Bildverbesserungen, Vermessungstools, Automatisierungssoftware sowie Focus Stacking Software gibt es leistungsfähige und günstige Alternativen, die einen professionellen Einsatz der Kamera ermöglichen.
Fazit: Mit der Kamera DS-Ri2 hat Nikon eine leistungsfähige Kamera mit Großformatsensor im Programm. Durch das leistungsfähige Softwarepaket deckt die Kamera einen großen Funktionsumfang ab. Die Kamera bietet zudem genügend Leistung für anspruchsvolle Aufgaben. Abzuwarten bleibt, ob sich Nikon in absehbarer Zeit zu einem Update der schon seit 2012 auf dem Markt befindlichen Kamera entschließt und dabei aktuelle Sensortechnik wie in der Z-Serie umsetzt.
Weitere Informationen betreffend Kamerawahl finden Sie auf unsere beiden Infoseiten Kameraempfehlung und Kamera Ranking. Auf Wunsch beraten wir Sie auch gerne individuell.
26.05.2021