Sony Alpha 7C am Mikroskop: spiegellose Vollformat-Systemkamera mit sehr guter Bildqualität für wissenschaftliches Arbeiten am Mikroskop
Das "C" der Sony Alpha 7C steht für "Compact" - das kleine, leichte Kameragehäuse wird aktuell für etwa 2000 Euro angeboten und positioniert sich in Sonys Produktpalette als Einsteigerkamera im Segment Vollformatsensor.
Ob sie ihren wesentlich teureren Schwesterkameras im Bereich der Mikroskopie das Wasser reichen kann, haben wir mit unseren LM Adapterlösungen und unserem LM Makroskop ausgetestet.
Kamerahighlights:
- 24,2 MP Exmor R CMOS Vollformatsensor
- elektronischer Bildstabilisator und Sensor-Shift
- Serienaufnahmefunktion mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde
- Verschlusszeiten von bis zu 1/8.000 Sekunden mit Hilfe des elektronischen Verschlusses
- Stromversorgung und Ladefunktion über USB-C 3.2 Anschluss
- 4K Video mit 6K Oversampling
- 2,4 und 5 GHz WLAN für schnelle Datenübertragungen
- Remote Camera Tool, Imaging Edge Mobile App, Imaging Edge Remote, Viewer und Edit für Desktop
- Capture One für Sony
- Webcam-Funktion als USB-Videoklasse, USB-C Livestreaming
Demofoto: Kunststoffperlen im Polarisationsverfahren unter dem LM Makroskop, fotografiert mit der Sony Alpha 7C.
Zu Beginn unserer Tests stehen immer der äußere Eindruck und die Verarbeitung. Das Gehäuse der kleinen 509 Gramm leichten Kamera besteht aus einer Magnesiumlegierung mit Kunststoffeinsätzen. Sie ist der Sony Alpha 6600 sehr ähnlich - diese besitzt jedoch den kleineren APS-C Sensor. Verglichen mit den anderen, teureren Vollformat-Kameras der Alpha Serie wirkt die Alpha 7C nicht ganz so edel verarbeitet.
Größenvergleich: Hier zu sehen: die Sony Alpha 7C in der Mitte zwischen den Profikameras Alpha 7R IV und Alpha 9.
In der Kamera kommt ein rückwärtig belichteter CMOS Vollformat-Sensor mit 24 Megapixeln zum Einsatz. Durch die große Pixelfläche besitzt die Kamera einen hohen Dynamikumfang, der im Spitzenfeld der aktuellen Topkameras rangiert.
Für die Bildstabilisierung ist ein 5-Achsen-Bildstabilisator integriert, der Verwacklungen und Erschütterungen ausgleichen kann. Gerade beim Routinebetrieb im Labor unter Zeitdruck kann die Bildqualität damit gesteigert werden, da sich bereits kleinste Erschütterungen negativ auf die Bildqualität auswirken würden. Wir empfehlen dennoch, Erschütterungen oder Vibrationen während der Aufnahmephase zu vermeiden. Am praktischsten ist es, die Kamera komplett vom Computer aus zu steuern. Das steigert die Bildqualität und erhöht den Workflow.
Der CMOS-Sensor ist lichtempfindlich und rauscharm: Manuell lässt sich der ISO-Wert auf bis zu 204.800 einstellen, im Automatikmodus sind Werte zwischen ISO 100 und ISO 51.200 möglich.
Damit ist die Kamera auch gut für Mikroskopieverfahren mit wenig Licht bzw. Fluoreszenz-Mikroskopie geeignet. Wer jedoch eine Kamera hauptsächlich für "Low Light" oder Videoaufnahmen sucht, dem empfehlen wir das Sony Model Alpha 7S III. Dieses Modell besitzt einen Bildsensor mit nur 12 Megapixel, dadurch ergibt sich eine größere Einzelpixelfläche. Mehr Photonen können in der gleichen Zeiteinheit gesammelt und weiterverarbeitet werden, für diesen Einsatzbereich ist das ein klarer Vorteil. Sony gibt für die Alpha 7S III auch einen höheren maximalen ISO-Bereich von 409.000 an.
Die Montage der Kamera an Mikroskop und Makroskop ist mit unseren LM Adapterlösungen sehr einfach. Der Adapter wird am Standard Sony E-Mount montiert. Durch den modularen Aufbau unserer Produkte kann eine Vielzahl von Mikroskopen bestückt werden - egal, ob am Okulartubus oder am Fototubus.
Sony Alpha 7C Montage am Mikroskop-Fototubus
Dieser Adapter wird für die Montage am Okulartubus verwendet. Unsere Produkte sind mit einer planachromatischen Präzisionsoptik ausgestattet, die die bestmögliche Bildqualität und das größtmögliche Bildfeld garantiert.
Sony Alpha 7C: Montage am Mikroskop Okulartubus: Hier sind das geringe Gewicht und die kompakten Maße der Kamera natürlich von Vorteil, da man problemlos auch mit kleineren, leichteren Mikroskopen arbeiten kann, ohne den Okulartubus zu sehr zu belasten.
Für hochqualitative Makro-Fotos bieten wir unser LM Makroskop bzw. Photomikroskop an. Dieses eröffnet dem Fotografen aufgrund seiner modularen Bauweise weitreichende Vergrößerungskombinationen. Zur Verbesserung der Bildqualität und Tiefenschärfe empfehlen wir üblicherweise die moderne Fokusstacking Technik. Dabei wird automatisch ein Bildstapel aus unterschiedlich fokussierten Einzelbildern mithilfe einer Software erstellt und ein perfektes Foto "zusammengerechnet". Leider wird die Alpha 7C derzeit noch nicht von der beliebten Helicon Remote Software ( Kompatibilitätsliste) unterstützt.
Für die Arbeit am Mikroskop ist das flexible Display sehr praktisch. Die Alpha 7C besitzt ein 3 Zoll LCD-TFT Display mit 921.600 Bildpunkten, das dreh- und schwenkbar ist, somit ist es universeller als die Displays der Schwesternmodelle, die meist "nur" klappbar sind.
Das Display ist zwar touchfähig, allerdings lässt sich das Menü nicht über den Monitor betreiben, dazu werden die Tasten benötigt. Diese fallen wegen der Gesamtgröße der Kamera recht klein aus.
Wir empfehlen daher, die Kamera via PC/Mac oder App fernzusteuern. Sony bietet dafür eine Reihe von Möglichkeiten:
- Imaging Edge Mobile App für Tablet und Handy
- Capture One für Sony
- Imaging Edge Remote, Viewer und Edit für Desktop
Hier zu sehen: Einstellungsmöglichkeiten und Live-View Fenster der Imaging Edge Remote Software. Eine ausführliche Beschreibung der Software finden Sie hier.
Zusätzlich zur kabelgebundenen Verbindung mit USB wird die Remote-Aufnahme (Tethering) über eine drahtlose Verbindung (Wifi/ WLAN, 2.4 und 5 GHz) unterstützt. Sehr nützlich ist beispielsweise die integrierte Lupenfunktion, mit der über den Bild-Zoom exakt auf das gewünschte Detail scharf gestellt werden kann. Die Kamera kann mit einem Mausklick ausgelöst werden - die Gefahr von störenden Verwacklungen ist dadurch auf ein Minimum reduziert. Zudem lassen sich die Aufnahmen direkt auf der Festplatte des Computers abspeichern.
Über die USB-C 3.2 Buchse lässt sich die Kamera nicht nur steuern, sondern man kann auch wahlweise bei ausgeschalteter Kamera den Akku laden oder aber die Kamera im Betrieb mit Strom versorgen - ein Dauerbretrieb über mehrere Stunden, etwa bei Präsentationen oder der Aufzeichnung längerer Prozesse, ist damit kein Problem. Positiv überrascht sind wir übrigens davon, dass diese Kamera trotz ihrer geringen Größe mit einem großen Lithium-Ionen Akku der 100er-Serie ausgestattet ist.
Auf der gleichen Seite der Kamera befinden sich eine Micro-HDMI-Buchse, über die man die Kamera auch an einen 4K-fähigen Monitor anschließen kann, sowie der Speicherkartenschacht mit einem SD-Steckplatz. Dieser ist sogar UHS II kompatibel. Außerdem ist die Kamera bluetoothfähig.
Ein weiterer, gerade in der Mikroskopie wichtiger Aspekt ist die exakte Steuerung der Belichtungszeit. Durch den mechanischen Schlitzverschluss hat die Alpha 7C die Möglichkeit, die Belichtungszeit exakt zu steuern. Der Einstellungsbereich reicht von 30 Sekunden bis 1/4000 Sekunden.Noch kürzere Belichtungszeiten - 1/8.000 Sekunden - erreicht die Alpha 7C mit dem lautlosen, elektronischen Verschluss. Bei der Serienbildfunktion verspricht Sony 9-10 Serienbilder pro Sekunde - für den Verkaufspreis von etwa 2.000 Euro ein sehr guter Wert.
VIdeos nimmt die Alpha 7C übrigens mit 30 Bildern pro Sekunde in 4K Qualität (bei Full HD mit 60 Bildern) auf, wobei der Sensor zur Qualitätsoptimierung in 6K ausgelesen wird - das nennt man Oversampling. Die Sensorbreite wird hier vollständig genutzt. Videos sind mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde möglich – ausreichend für hochwertige Zeitlupen- sowie Zeitraffer- und High-Speed-Aufnahmen. Die Dynamik im Videomodus kommt an die der Alpha 7III leicht heran!
Kameras, die mehr als 30 Minuten am Stück filmen, waren bei der Einfuhr lange Zeit sehr teurer, daher wurde die Aufnahmedauer meist auf 30 Minuten reduziert. Diese Grenze gibt es bei der Alpha 7C nicht mehr, sie filmt so lange, bis die Kamera zu warm, der Akku leer oder die Speicherkarte voll ist - sogar 80 Minuten am Stück sind möglich!
Worin unterscheidet sich nun die Alpha 7C zu den viel teureren Schwestermodellen? Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Unterschiede ein:
Die Sony A7C ist ein kompakter, günstiger Allrounder, der sowohl zum Fotografieren als auch für Videoaufnahmen geeignet ist. Mit einem Bildsensor mit 24 Megapixeln ist die Einzelfläche eines Pixels genügend groß, um bei Low Light-Verhältnissen genügend Licht einzufangen. Sonys Low Light-Spezialisten, wie zum Beispiel die 7S III, besitzen eine deutlich geringere Bildpunkteanzahl, dafür aber eine höhere Empfindlichkeit mit einem höheren ISO-Bereich. Im Bereich Video bietet das Profimodell Alpha 1 die höchste 8K-Video-Auflösung und eine Serienbildfolge von bis zu 30 Bildern pro Sekunde in voller Auflösung. Auch die schnellste Verschlusszeit beim digitalen Verschluss ist bei der A1 um einiges höher, nämlich 1/32.000. Liegt der Fokus rein auf dem Fotografieren im Bereich Makro oder, über Stereomikroskope, im schwächeren Vergrößerungsbereich (bis 30x), sind Kameras mit einer höheren Sensorauflösung vom 50 MP und mehr von Vorteil. Hier hat Sony einige Spezialisten wie die A7RIII, die A7R IV oder die A1 im Programm. Im Studio- oder Laboreinsatz ist im Routinebetrieb ein kabelgebundener Netzanschluss (LAN) von großer Bedeutung. Über diesen Anschluss verfügen beispielsweise die Modelle A1 oder A9II.
Ein weiterer Unterschied der A7C zu den wesentlich teureren Profikameras (A1, A7R4, A7R3 ) ist das Fehlen der Funktion Pixel-Shift-Multi-Aufnahme. In diesem Modus wird der Bildsensor um ein Pixel verschoben. Mehrere unkomprimierte RAW-Aufnahmen werden dann mithilfe der Software Imaging Edge Desktop zu einem hochauflösenden Einzelfoto zusammengefügt. Die Kamera wird vom Computer aus gesteuert, die Einzelaufnahmen werden sofort zum PC oder Mac übertragen. Interessant ist diese Funktion für den Labor- oder Studiobetrieb. Wir haben diese Funktion bei der A1 mit diversen Makroobjektiven und an unseren Mikroskopen ausgetestet, konnten jedoch das Auflösevermögen leider nicht wesentlich steigern.
Fazit: Die A7C hat uns bei unseren Tests sehr gut gefallen. Die Kamera ist kompakt und relativ günstig, besitzt jedoch einen hochwertigen Vollformatsensor. Mit ihren technischen Merkmalen kann sie als Allroundkamera für Fotografie und 4K-Videoaufnahmen an hochwertigen Mikroskopen gut eingesetzt werden. Mithilfe unserer LM Mikroskop Adapter ist eine Montage an fast jedem Mikroskop möglich.
Weitere Informationen zur Kamerawahl finden Sie auf folgenden zwei Infoseiten: Kameraempfehlung und Kameraranking
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