Canon EOS 1200D - eine einfache Kamera mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis für die Anwendung am Mikroskop
Canon produziert schon seit einigen Jahren eine kostengünstige DSLR Serie. Es stellt sich die Frage, ob diese Kameras auch sinnvoll in der Spezialanwendung Mikrofotografie eingesetzt werden können. Die Canon EOS 1000D haben wir schon vor Längerem getestet, nun war es an der Zeit auch die Canon EOS 1200D ausgiebig zu untersuchen und zu beschreiben.
Die Canon EOS 1200D besitzt ein einfaches Polycarbonatgehäuse und wiegt nur 445 gr (ohne Objektiv). Mit diesem geringen Gewicht ist die Kamera auch sehr gut geeignet für zarte Mikroskopstative. Sie wirkt sehr zierlich und liegt dabei gut in der Hand. Für den Einsatz in der Mikroskopie ist das Gehäuse völlig ausreichend. In der Regel wird die Kamera auf dem Mikroskop mit einem LM digital Mikroskopadapter montiert und bleibt dann dort. Die Kamera selbst sollte auch so wenig wie möglich berührt werden, um Verwacklungen zu vermeiden. Aus diesem Grund wird das Kameragehäuse nur wenig strapaziert.
Die Bedienung der Kamera erfolgt in der Mikroskopie zumeist über den PC / Mac mit der Remote Control Software Canon EOS Utility, die im Lieferumfang von Canon Kameras kostenlos enthalten ist. Wie jede Kamera der Canon EOS Serie lässt sich auch die Canon EOS 1200D mit der Steuerungssoftware navigieren. Die Verwendung der Software bringt viele Vorteile: die Bildqualität wird verbessert, Fotos und Videos werden direkt am PC / Mac abgespeichert, die Bedienung ist deutlich komfortabler,...
Im Unterschied zu den preislich gehobenen EOS Modellen, besitzt die Canon EOS 1200D kein dreh- und schwenkbares Display. Wenn man ohne die Canon EOS Utility Software arbeitet, dann ist das ein Nachteil. Für das Kontrollieren der Schärfeneinstellung muss man immer aufstehen und von oben auf das Display schauen. Das Display selbst hat 3" und bietet eine durchschnittliche Auflösung (ca. 460.000 Punkte). Leider ist es auch nicht berührungsempfindlich.
Die Kamera hat einen APS-C Sensor mit 18,6 Megapixel, das ist schon eine deutliche Steigerung zur Canon EOS 1000D, die nur 10 MP hat. Die Lichtsensibilität ist automatisch 100 - 6.400 und manuell lässt sie sich bis 12.800 ISO erhöhen. Die Farbtiefe beträgt 42 Bit. Der Dynamikumfang ist mit 11,3 Blendenstufen ausreichend, auch das Signal-/Rauschverhältnis ist niedrig. Videos können im FullHD Format mit einer Framerate von 30 fps aufgenommen werden.
Wichtig für die Verwendung einer Kamera in der Mikroskopie ist die Lupenfunktion im Live View Modus. Dies hat die Canon EOS 1200D. Auf der Rückseite befinden sich die zwei + und - Knöpfe zur Steuerung des Zooms.
Bei Bedarf kann man auch einen großen HD Monitor über ein HDMI Kabel anschließen. Auf diese Weise kann man das Live View Bild einer größeren Gruppe von Menschen zugänglich machen, bei Präsentationen, Vorlesungen und in Arbeitsgruppen,... Mit dem "Disp" Button kann man die Kamera Infos sehr leicht wegschalten.
Canon hat bei diesem Modell bei der Ausstattung gespart, viele der eingesparten Funktionen sind aber für die Mikroskopie gar nicht relevant, wie z.B. der langsamere Autofokus. In der Mikrofotografie wird die Schärfe über das Mikroskop geregelt und nicht über die Kamera.
Die Canon EOS 1200D hat auch keine GPS und WIFI Funktion. Dies wird in der Regel aber auch nicht gebraucht. In den meisten Fällen wird die Kamera stationär am Mikroskop (am Fotookular, Fototubus, C-Mount Anschluss, etc.) befestigt und bleibt dann im Studio oder Labor. Eine GPS-Ortung ist dabei überflüssig. Die fehlende WLAN-Funktion ist auch verkraftbar, da die derzeit verfügbaren Apps noch lange nicht so leistungsfähig sind wie USB-Kabel-Verbindungen mit der Canon EOS Utility Software.
Fazit:
Die Canon EOS 1200D ist ein wahrer Spar-Tipp. Mit unseren bewährten LM digital Adapter lässt sie sich problemlos sowohl auf Fototuben als auch auf Okulartuben montieren. Für die Anwendung in der Mikroskopie besitzt sie alle relevanten Features, lediglich ein dreh- und schwenkbares Display wäre noch von Vorteil. Aber wenn man ohnehin mit der Canon EOS Utility Software arbeitet, dann braucht man nicht einmal das!
25.09.2015
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