Die Hochleistungs-Vollformatkamera Canon EOS 5DS R am Mikroskop
Macht es überhaupt Sinn, eine Kamera mit 50 Megapixel in der Mikroskopie zu verwenden? Diese Frage wollten wir schon seit längerem ergründen und haben daher einen Test mit der Canon EOS 5DS R gewagt.
Rein äußerlich betrachtet ähnelt die Canon EOS 5DS R der Canon EOS 5 D Mark III. Das Gehäuse ist sehr robust (940 gr) und liegt gut in der Hand. Auf der Rückseite befindet sich ein 3,2" großer Monitor, leider weder klapp- noch schwenkbar. Die Bedienelemente auf der Rückseite sind übersichtlich angeordnet und die Knöpfe haben eine angenehme Größe, auch für Männerhände.
Die ISO Sensibilität lässt sich automatisch von 100 bis 6.400 ISO nutzen und manuell von 50 bis 12.800. Der Dynamikumfang beträgt 12,4 Blendenstufen.
Videos sind in Full HD möglich, leider nicht in 4K (Ultra HD). Die maximale Bildrate pro Sekunde liegt bei 30 (fps). Eine Live View Ausgabe ist selbstverständlich am HDMI Port möglich.
Der mechanische Verschluss arbeitet überraschend schwingungsarm. Damit lässt sich die Belichtungszeit von 1/8.000 bis 30 Sekunden steuern.
Die Kamera lässt sich mit der Software Canon Utility 3 steuern. Sie arbeitet auch ohne Speicherkarte, die Bilder können direkt am PC abgelegt werden.
Nicht nachvollziehbar ist, warum die Kamera über keine WLAN-Funktion verfügt. Für unsere Anwendung im Fotostudio und im Labor ist WLAN allerdings auch nicht unbedingt notwendig, da wir ohnehin die USB-Kabelverbindung nutzen.
Wie schon erwähnt, verfügt die Kamera über gigantische 50 Megapixel! Theoretisch sind für unsere Anwendungen in der Mikroskopie nur wenige Megapixel notwendig, da die Auflösung des Bildes durch die numerische Apertur der Mikroskopobjektive limitiert ist. Aus diesem Grund haben die meisten C-Mountkameras auch nicht mehr als 10 Megapixel. Rein physikalisch sollte also eine Kamera mit einem derartigen Leistungspotenzial keine bessere Bildqualität in der Mikrofotografie erzielen. Da die Gesamtheit oft komplizierter ist als ihre einzelnen Teile, waren wir schon sehr neugierig, wie es sich in der Realität mit der Canon EOS 5DS R verhält.
Farbkameras haben einen Bayerfilter, damit ein Farbfilter angezeigt werden kann. Für sehr feine Detailauflösungen ist im realen Betrieb eine hohe Auflösung notwendig, um keine Pixel oder Artefakte sichtbar zu machen.
Für unsere Versuchsaufnahmen haben wir das Canon Top-Modell EOS 5DS R ohne Tiefpassfilter (noch höhere Auflösung) auf ein Zeiss Mikroskop mit unendlich Optiken mit Fototubus mithilfe unserer LM digital Adapter montiert.
Unser Testpräparat war eine Taufliege (Drosophila), im speziellen die Flügel. Wir verwendeten dazu ein Plan-Neofluar 10x Mikroskopobjektiv. Die Taufliege haben wir mit dem Einschlussmittel LM UV-Matrix eingedeckt.
Die Kamera selbst haben wir nicht manuell, sondern per PC mit der Software Canon Utility 3 gesteuert. Die Ergebnisse waren sensationell! Die Auflösung der Bilder ist enorm hoch und sie sind sehr kontrastreich. Sehr hilfreich ist die HDR Funktion der Canon EOS 5DS R, dabei macht die Kamera mehrere Aufnahmen mit unterschiedlicher Belichtung und berechnet daraus ein Foto mit einem hohen Dynamikumfang. Dieses Feature ist besonders interessant bei heterogenen Präparaten, die keine durchgehende Dicke haben, z.B. Insekten, bei denen der Körper dicker ist und die Flügel sehr dünn.
Fazit:
Die Canon EOS 5DS R ist mit Abstand die beste Kamera, die wir bis jetzt getestet haben. Die Sensorqualität ist gigantisch, der Dynamikumfang ist enorm und der Signal-/Rauschabstand ist super. Auch wenn man in der Mikroskopie die 50 Megapixel nicht voll ausreizen kann, profitiert man bei dieser Kamera vom Gesamtpaket! Speziell die Funktion HDR ist unglaublich praktisch. Fein wäre noch die Möglichkeit von 4k Videoaufnahmen (Ultra HD) mit HDMI Live View Ausgabe auf einem externen Monitor. Lesen Sie auch unseren Bereicht über die Canon EOS 5DS.
15.10.2015
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